Zwickau
Leistungen
Busreise, 5 Reisetage
Busfahrt, 4 Übernachtungen im 4****-Hotel First Inn in Zwickau, Halbpension, alle Rundfahrten, Eintritte und Führungen laut Programm, gute Karte für das Open-Air-Konzert in Chemnitz, kunsthistorische Reiseleitung
Preis
1.390,- € pro Person im Doppelzimmer
220,- € Einzelzimmeraufschlag
Anmeldung:
per Mail an: kulturreise@musikfestspiele-saar.de
oder vor Ort (Di, Do, Sa 10.00 – 13.00 Uhr)
Die Zahlung erfolgt nach Rechnungsstellung per Überweisung.
Reiseleitung:
Karl Meiser
Die Reise wird im Sinne des Reiserechts veranstaltet von
König & Meiser Kulturreisen | Am Rebenberg 11 | 66271 Kleinblittersdorf
Tel.: 0681 - 389470 | www.km-kulturreisen.de
Die Musikfestspiele gehen in diesem Jahr der Frage nach, inwiefern Einheit und Vielfalt nebeneinander bestehen können, inwiefern Zusammenklänge möglich sind, sowohl in der Musik als auch in der Gesellschaft. Es braucht Kompromissbereitschaft, ein Sich-Anpassen, aber unbedingt auch eine Wahrung der Individualität und Identität, um ein Miteinander, um Zusammenklänge zu erreichen. Doch was in der Musik seit Jahrhunderten funktioniert, funktioniert gesellschaftlich immer weniger.
In diesem Jahr ist Zwickau mit anderen Städten zur Kulturhauptstadt-Region 2025 gewählt worden, eine Entscheidung sicherlich auch, um zu zeigen, dass diese Region so viel mehr zu bieten hat als politische Abwege weniger. Zwickau bietet reiche Geschichte, Hochkultur, gepaart mit pittoresken Plätzen und Gassen, in einer Region, die es wert ist, einmal unter diesen Gesichtspunkten unter die Lupe genommen zu werden.
Zwickau liegt malerisch in der Talaue der Zwickauer Mulde, am Rande des Westerzgebirges und dem Vogtland und bezaubert durch seine historische Altstadt mit kleinen Plätzen, hübschen Straßenzügen und markanten Bauwerken, deren Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht. Zwickau hat übrigens eine ähnliche Geschichte wie das Saarland: Über 800 Jahre wurde in der Region Steinkohle abgebaut und auch die Automobilindustrie mit den Horch-Werken (später AUDI) und dem Bau des Trabants war ein wichtiger Industriezweig der Region.
Dienstag, 10. Juni
Frühmorgens startet unsere Busfahrt über Frankfurt nach Thüringen. In Eisenach kommen wir gegen Mittag an und werden uns nach einer angemessenen Pause durch das Bachhaus am Frauenplan 21 führen lassen. Seit 1907 nutzt die Neue Bachgesellschaft das 550 Jahre alte Fachwerkhaus als Museum, in dem das Werk des in Eisenach geborenen Komponisten angemessen gewürdigt wird. Nachmittags fahren wir weiter nach Zwickau. Unser Hotel liegt mitten im historischen Stadtzentrum und nur wenige Schritte von Dom und Rathaus entfernt.
Mittwoch, 11. Juni
Die Geschichte Freibergs ist eng verwoben mit dem Silberbergbau, der 1162 einsetzte und vom Landesherren, Markgraf Otto von Meißen, stark gefördert wurde. Er führte die sog. Bergfreiheit ein, ein Schürfrecht, das es jedem Zugewanderten gestattete, nach dem begehrten Silbererz zu schürfen, dessen Vorkommen wenige Jahre zuvor entdeckt worden war. Der Bergbau hat die Stadt über Jahrhunderte geprägt und ihr zu Wohlstand verholfen. Freiberg ist eine der reichsten und vornehmsten sächsischen Bergstädte gewesen. Seit 2019 zählt die Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir werden während eines ausgedehnten Stadtrundgangs die historische Altstadt kennenlernen und den Freiberger Dom besichtigen, der nach dem verheerenden Stadtbrand von 1484 als dreischiffige spätgotische Hallenkir- che wieder aufgebaut wurde. Bernhard Leonardy wird für uns in der Petrikirche musizieren. Spät am Nachmittag kehren wir nach Zwickau zurück.
Donnerstag, 12. Juni
Chemnitz, die drittgrößte Stadt in Sachsen, steht häufig im Schatten von Dresden und Leipzig. In diesem Jahr ist alles anders, denn Chemnitz ist europäische Kulturhauptstadt. »C the Unseen« lautet das dazu passende Motto – das Ungesehene sehen. Dafür lassen wir uns den Tag über Zeit und werden uns die traditionsreiche Industriemetropole anschauen, in der Lokomotiven gebaut und Uranerz abgebaut wurden. Erwarten dürfen Sie einiges jenseits des sogenannten Mainstreams mit vielen Überraschungen, wie etwa dem Projekt »Garagenparcours«. Gewissermaßen ein Gegenentwurf zu dem Streifzug durch Chemnitzer Garagen ist der »Purple Path«, ein Kunstpfad mit Arbeiten namhafter Künstler wie Tony Cragg oder James Turrell. Im Museum Gunzenhauser, einem ehemaligen Sparkassengebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit, sehen wir uns eine Sonderausstellung zu den europäischen Realismusbewegungen im Stil der Neuen Sachlichkeit der 1920er und 1930er Jahre an. Abends erwartet uns auf dem Theaterplatz vor dem Opernhaus ein Open-Air-Veranstaltung mit einem Gastkonzert der Arthur-Rubinstein-Philharmonie Łódź. Auf dem Programm stehen das Adagietto aus »Paradise Lost« von Krzysztof Penderecki, das Konzert für Klavier und Orchester Nr.1 d-Moll op. 15 von Johannes Brahms und Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70.
Freitag, 13. Juni
Die alte Bergstadt Zwickau hat sich in ihrem historischen Zentrum ein reizvolles Stadtbild gut bewahren können. Unser Spaziergang führt zunächst zum Hauptmarkt, den das Rathaus mit seiner reizvollen neogotischen Fassade dominiert. Der Platz wird von prächtigen Bürgerhäusern gesäumt. Robert Schumann wurde in dem Eckhaus am 8. Juni 1810 geboren. Sein Geburtshaus beherbergt ein schönes Museum, das sich dem Wirken des bedeutendsten Komponisten der deutschen Romantik widmet und sich auch mit dem Leben und Werk seiner Frau Clara Schumann (geb. Wieck) befasst. Das Robert-Schumann-Haus Zwickau ist der Dreh- und Angelpunkt des jährlichen Schumann-Festes, dessen Motto in diesem Jahr »Komponistinnen aus fünf Jahrhunderten« sein wird. Am Nachmittag besichtigen wir den spätgotischen Dom St. Marien, der eine reiche und kostbare Innenausstattung besitzt. Bernhard Leonardy wird uns die 1669 errichtete Hauptorgel vorstellen, ein Werk der Bautzener Orgelbaufirma Hermann Eule; der größte zu DDR- Zeiten in einer Kirche erstellte Orgelneubau. Anschließend werfen wir noch einen Blick auf die mit- telalterlichen Priesterhäuser, die im Schatten des Domes errichtet wurden und zu den ältesten erhaltenen Wohnbauensembles Deutschlands zählen. Von der eigentlich bedeutsamen Kunstsammlung Zwickau werden wir nur eine feine Auswahl in einem Interimsquartier bewundern können, da das Museum derzeit umfassend renoviert wird. Ein Höhepunkt des jährlich stattfindenden Schumannfestes ist das Lichterfest am Schwanenteich, auf dem Ensembles in unterschiedlichsten Besetzungen musizieren. Die Idee zu diesem Lichterfest wurde bereits 1860 beim zweiten Zwickauer Schumann-Fest geboren.
Samstag, 14. Juni
Auf dem Rückweg nach Saarbrücken werden wir in Gotha kurz Station machen. Gotha ist eine Kulturstadt ersten Rangs und befand sich häufig in Rivalität zu Weimar, dem anderen Zentrum der ernestinischen Dynastie. Gotha entwickelte sich zu einem naturwissenschaftlichen Zentrum hohen Rangs. Das Stadtbild dominiert der größte frühbarocke Feudalbau in Deutschland als Residenz der Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg, Schloss Friedenstein. Mit dem Bau der Vierflügelanlage im Renaissancestil wurde 1640 begonnen und ihn umgibt die älteste Parkanlage im Stil eines englischen Gartens auf dem europäischen Kontinent. Nach unserem Stadtrundgang setzen wir am Nachmittag unsere Heimreise nach Saarbrücken fort.