Donnerstag
19.00 Uhr
Festsaal | Schloss Münchweiler
Tickets: 25 €
Simon Lepper | Klavier
mit Werken u.a. von Schubert, Strauss, Wolf und Grieg
Benjamin Appl gilt heute als einer der wichtigsten Botschafter für die Kunstform des Liedes und wird weltweit nicht nur für gängige Repertoireabende gefeiert, sondern auch für seine besonderen, dramaturgisch klugen Programme, die so in der Konzertpraxis ihresgleichen suchen. Sein Weg in die Spitzenklasse der Konzerthäuser und Festivals verlief stetig: von den Regensburger Domspatzen ging es an die Hochschule für Musik und Theater in München und die Guildhall School of Music & Drama in London. Wesentlich beeinflusst wurde er von Dietrich Fischer-Dieskau, dessen letzter Schüler er war. Prägend waren auch die mehrjährige intensive Arbeit mit György Kurtág und die Beschäftigung mit dessen Kompositionen sowie Veranstaltungen mit Éva Pusztai-Fahidi gegen das Vergessen der Shoa.
Für seine Präsentation der drei Schubert-Zyklen wurde Benjamin Appl 2019 in New York und beim Girona Festival gefeiert. 2021 hat der Künstler in einmaliger Umgebung in den Schweizer Bergen seine Version von Schuberts »Winterreise« in bewegten Bildern gefasst, in Auftrag gegeben von BBC Television und dem Schweizer Nationalfernsehen. Die BBC sendete dieses monumentale Filmprojekt Ende Februar 2022. 2023 debütierte Benjamin Appl in der Carnegie Hall New York. Man merkt, Benjamin Appl passt in keine Schublade, er sucht immer nach dem Neuen, Sinnvollen, Spannenden, immer mit künstlerischer Brillanz und übernimmt Verantwortung für gegenwärtig relevante Themen. Und so verwundert es nicht, dass er sich als Begleiter einen der gefragtesten Liedinterpreten ausgesucht hat, den Pianisten Simon Lepper: Professor für Klavierbegleitung am Royal College of Music in London, offizieller Begleiter der »BBC Cardiff Singer of the World Competition« und Kurator einer dreiteiligen Lied-Konzertreihe an der Wigmore Hall London.
Im Schloss Münchweiler präsentieren die beiden ihr Programm »Heimat«, das auch bei Sony Classical aufgenommen wurde. Die beiden begeben sich auf die Suche nach Heimat, der Bedeutung von Heimat in unterschiedlichen Epochen und an unterschiedlichen Orten. Gibt es heute überhaupt noch so etwas wie Heimat und was bedeutet Heimat für jeden von uns?
0231 – 917 22 90
Das einzig erhaltene Beispiel eines großen Landschlosses des Barocks im Saarland und gleichzeitig eines der bedeutendsten Barockbauwerke ganz Südwestdeutschlands ist das Schloss Münchweiler. Der ab 1749 in mehreren Bauperioden entstandene Prunksitz des Reichsfreiherr Franz Georg Zandt von Merl war ursprünglich als Jagdsitz gedacht, wuchs jedoch im Laufe der Errichtung in Form und Umfang zu einem Herrenschloss heran und befindet sich inmitten des Naturparks Saar-Hunsrück im Hochwald im nördlichen Saarland, genauer gesagt im Ortsteil Münchweiler des Waderner Stadtteils Nunkirchen.
Der Bau konnte die Französische Revolution unbeschadet überstehen, da französische Truppen im Schloss Quartier bezogen, während Familie Zandt flüchtete; das Mobiliar des Schlosses ging in dieser Zeit leider verloren. Im Jahr 1801 kaufte die Familie das Schloss zurück. Im Laufe einiger Erbschaftsaufteilungen wurde der ursprüngliche Bau dann verändert, es entstanden Nebengebäude und die Kapelle wurde verlegt. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges entstand durch Reparationen und Landverkäufe der Ort Münchweiler, nach dem Zweiten Weltkrieg dann eine Gaststätte im Schloss und die frühere Pracht des Schlosses verfiel allmählich.
Ab dem Jahr 1997 wurden dann aufwändige Restaurierungsarbeiten am Schloss in Gang gesetzt. Im Zuge dieser zehnjährig andauernden Arbeiten konnte das Schloss fast vollständig restauriert und in seinen historischen Zustand zurückversetzt werden. Heute befinden sich im Schloss Münchweiler ein Hotel und ein Café, die Stadt Wadern pflegt außerdem ein Trauzimmer und einige Teile des Gebäudes sind der Öffentlichkeit zugänglich.