Samstag
19.30 Uhr
Casino des Faïenceries | Sarreguemines
Tickets: 15 €
mit Liedern u.a. von Francis Poulenc, Hanns Eisler, Hugo Wolf, Beethoven und Schumann sowie hebräische Liedern
Liron Givoni | Sopran
Romi Zelig | Sopran
Tal Haim Samnon | Klavier
Die Musikfestspiele möchten einen Beitrag zur aktuellen weltpolitischen Situation leisten und haben eine gesellschaftlich-relevante jüdische Konzertreihe im Programm etabliert. Zeitgleich zu unseren Überlegungen hat die israelische Sopranistin Chen Reiss, mit der die Musikfestspiele seit Langem eine Zusammenarbeit verbindet, Kontakt aufgenommen und angefragt, ob es eine Möglichkeit gäbe, jungen israelischen Künstlern, die teilweise ihre Schüler sind und waren, eine Konzertmöglichkeit zu geben. Mit ihrer Expertise konnten wir nachfolgendes Programm zusammenstellen und den Grundstein legen für eine Kooperation, die wir in der kommenden Saison 2025 weiterführen möchten.
An diesem besonderen Konzertabend machen sich drei junge Künstlerinnen und Künstler aus Tel Aviv auf die Suche nach dem wohl stärksten Gefühl, das die Menschheit seit ihrer Existenz kennt: die Liebe. Sie ist nach verbreitetem Verständnis eine tiefe Haltung inniger und tiefer Verbundenheit zu einer Person. Ihr wird nachgesagt, dass sie alles überwindet, dass sie fähig ist, Menschen zu verbinden und ein großes Netz über den Erdball zu spinnen. Aber ist Liebe in Zeiten von Krieg überhaupt möglich? Kann Liebe über Grenzen hinweg geschehen? Und ist sie gar fähig, Frieden zu stiften? Diesen Fragen gehen die jungen israelischen Künstler an diesem Abend nach und suchen in Liedern u.a. von Poulenc, Eisler und in hebräischen Liedern nach einer Antwort.
0231 – 917 22 90
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Das Casino des Faïenceries zählt zu den aus architektonischer Perspektive interessantesten Gebäuden der Keramikstadt Sarreguemines. Seine Errichtung ist eng mit der Keramikfabrikation verbunden, die die Struktur der Kleinstadt sowie der Region über viele Jahrzehnte prägte. Die Fabrik erlebte unter der Direktion des Unternehmers Paul de Geiger (Leitung von 1871–1913) einen wichtigen Aufschwung und überregionale Expansionen. Um den Zuwachs an Arbeitskräften weiterhin zu begünstigen, veranlasste er den Bau einer Arbeitersiedlung in Sarreguemines, sozialer Einrichtungen sowie die Errichtung eines Casinos, das in seiner ursprünglichen etymologischen Bedeutung als Ort oder Haus der Zusammenkunft, beziehungsweise Ort des Zeitvertreibs und der Unterhaltung begriffen werden muss. Die Grundsteinlegung erfolgte 1878 mit dem Bau eines Gebäudes rechtsseitig der Saar, in welchem eine Bibliothek, kleinere Salons und eine Turnhalle untergebracht waren. 1890 wurde dieses Freizeitzentrum ausgebaut und um einige Elemente erweitert, wie auch um den Konzert- und Theatersaal, der heute noch genutzt wird und dadurch das Kulturleben der Kleinstadt maßgeblich bereichert. Der Bezug zur Keramikfabrik, der Faïencerie, ist durch die Art der baulichen Gestaltung des Casinos klar erkennbar, so sind nicht nur diverse Keramiken im und am Gebäude verbaut, sondern die Fresken des Pariser Malers Alex Sandier, die die Westfassade zieren, bilden eine Allegorie der Steingut- und Keramikarbeiten ab.